Der Kreis Recklinghausen und seine zehn Städte sind für uns Heimat und eine Region, in der Politik für die Menschen sichtbar wird und von ihnen mitgestaltet werden kann. Bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 entscheiden wir gemeinsam, in welcher Umgebung unsere Kinder in den Schulen vor Ort lernen, wie Mobilität für über 600.000 Menschen im Kreis Recklinghausen neu organisiert wird und wie neue wirtschaftliche Dynamik entstehen kann. Wir Freien Demokraten wollen Rahmenbedingungen schaffen, die das gesellschaftliche Miteinander erneuern und zugleich ein selbstbestimmtes Leben und das volle Ausschöpfen persönlicher Chancen im Kreis Recklinghausen ermöglichen.
Wir wollen also dafür sorgen, dass unser Kreis ein attraktiver Ort zum Wohnen, Leben und Arbeiten ist, an dem Chancen genutzt und individuelle Zukunftspläne verwirklicht werden können. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Eine starke Wirtschaft, die Arbeitsplätze sichert und Innovationen vorantreibt, eine solide Haushaltspolitik im Kreis und seinen zehn Städten, die zukünftigen Generationen nicht die Last unserer Entscheidungen aufbürdet, sowie eine moderne Infrastruktur, die den Anforderungen der Zeit gerecht wird. Umfassende Bildung und Betreuung als Grundlage für die Zukunft unserer Kinder sind uns ebenso wichtig wie eine faire und aktivierende Sozialpolitik, die Menschen in schwierigen Lebenslagen unterstützt, ohne ihnen die Eigenverantwortung zu nehmen.
Wir wollen, dass auch in unserer Region eine starke Wirtschaft das Fundament für Wohlstand und soziale Sicherheit ist. Deswegen werden wir uns dafür einsetzen, in den Kommunalverwaltungen bürokratische Hürden für Bürger und Unternehmen abzubauen, die Digitalisierung voranzutreiben und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung neu zu beleben. Dabei sollen kleine und mittelständische Betriebe im Mittelpunkt stehen, die als Rückgrat der örtlichen Wirtschaft die meisten Arbeitsplätze schaffen und die lokale und regionale Identität prägen. Hierzu zählt für uns insbesondere ein lebendiger Einzelhandel. Wir wollen, dass der Kreis Recklinghausen ein attraktiver Standort für Handel, Handwerk und Dienstleistungen bleibt und sich dabei neuen Herausforderungen wie der Digitalisierung und dem Fachkräftemangel stellt.
Die FDP steht für eine Politik der Chancen. Wir wollen, dass jeder Mensch, unabhängig von Herkunft oder Lebenssituation, die Möglichkeit hat, sich in unserer Region zu verwirklichen. Dazu gehört eine Bildungspolitik, die allen Kindern die gleichen Chancen bietet, ebenso wie eine Betreuung, die berufstätigen Eltern hilft, Familie und Beruf zu vereinbaren. Unsere kommunale Sozialpolitik richtet sich danach, Menschen in schwierigen Lebenssituationen durch gezielte Unterstützung wieder in die Eigenständigkeit zu bringen. Wir sind überzeugt, dass die beste Sozialpolitik eine Politik ist, die Menschen dabei hilft, sich selbst zu helfen.
Darüber hinaus setzen wir auf eine nachhaltige Entwicklung. Damit meinen wir alle drei Säulen der Nachhaltigkeit: die ökonomische, die ökologische und die soziale Nachhaltigkeit. Wir lehnen Symbolpolitik ab und setzen auf pragmatische, technisch innovative Lösungen. Der Kreis Recklinghausen soll ein Vorbild sein, wenn es darum geht, erneuerbare Energien effizient zu nutzen, Verkehrswege smart zu gestalten und damit wirksam die Umwelt zu schützen. Wir glauben, dass der beste Klimaschutz durch Innovation erreicht wird, nicht durch Verbote.
Ein funktionierendes Gemeinwesen lebt vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen das bürgerschaftliche Engagement unterstützen. Ob in Bürgerinitiativen, Vereinen oder im Ehrenamt – das Engagement der Menschen ist der Schlüssel für ein lebendiges Gemeinwesen. Unsere Aufgabe als Politik ist es, dieses Engagement zu fördern, Hindernisse abzubauen und die Menschen zu motivieren, sich aktiv in die Gestaltung ihrer kommunalen Umgebung einzubringen.
Unser Programm zur Kommunalwahl 2025 setzt auf diese zentralen Punkte: Starke Wirtschaft mit lebendigen Innenstädten, gute Bildung mit intakten Schulen und bestmöglichen Betreuungsangeboten sowie Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und eine Stärkung des Ehrenamtes. Gemeinsam können wir unseren Kreis Recklinghausen zu einem Lebensraum machen, in dem jeder die Möglichkeit hat, sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Wir laden Sie ein, mit uns gemeinsam die Zukunft des Kreises Recklinghausen auf der Grundlage solider Finanzen zu gestalten. Vertrauen Sie auf eine Politik, die auf Freiheit, Eigenverantwortung und Innovation setzt. Denn wir sind überzeugt: Die besten Lösungen entstehen, wenn Menschen zusammenarbeiten und ihr Potenzial gemeinsam entfalten können.
Die finanzielle Lage der Städte im Kreis Recklinghausen ist weiterhin äußerst angespannt und durch große Haushaltsdefizite gekennzeichnet. Eigene Versäumnisse, aber vor allem auch immer neue Aufgaben von Land und Bund ohne hinreichende Finanzierung, steigende Verwaltungs- und Beschaffungskosten sowie wirtschaftlich strukturelle Probleme führen dazu, dass der politische Gestaltungsspielraum vor Ort massiv eingeschränkt wird. Der Kreistag und der Landrat müssen im Verbund mit anderen Kommunen der Region und gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden immer wieder auf diese Situation hinweisen, rechtliche Prüfungen vornehmen und gegebenenfalls rechtliche Schritte gehen, die die Abwendung einer finanziellen Überforderung durch Land und Bund zum Ziel haben.
Der Kreis selbst wird zum Vorbild für eine sparsame Haushaltsführung. Er muss insbesondere seine Standards überprüfen und seine Personalausgaben reduzieren. Zudem fordern wir eine Initiative des Landrats, gemeinsam mit den zehn Städten im Kreis Recklinghausen neue und finanziell attraktive Formen der interkommunalen Zusammenarbeit auszuloten.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Kreisumlage in der kommenden Kreistagsperiode nicht erhöht wird. Bestehende Rücklagen des Kreises wollen wir möglichst vollständig zugunsten der Städte im Kreis Recklinghausen auflösen. Eine zusätzliche Belastung der Städte im Kreis Recklinghausen wollen wir so verhindern.
Die FDP im Kreis Recklinghausen wird sich darüber hinaus für eine Beteiligung der Städte im Kreis Recklinghausen an der im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung enthaltenen Altschuldenregelung einsetzen. Die Landesregierung NRW sowie alle anderen Länder sollten eine solche Altschuldenregelung unterstützen. Sie erfordert in Zukunft zusätzliche finanzielle Beiträge des Bundes, schnelles Handeln des Landes und den Willen zur Sparsamkeit im Kreis Recklinghausen. Eine nachhaltige Entschuldung der Städte im Kreis Recklinghausen ist nur erreichbar, wenn diese durch Bund und Land strukturell entlastet werden und muss ein Neuverschuldungsverbot beinhalten. Dadurch werden die Städte durch Gesetz zusätzlich zu einer sparsamen Haushaltsführung angehalten.
Der Kreis soll Transparenz über die Haushaltsführung der Städte im Kreis Recklinghausen schaffen und dabei auch Kennzahlen für eine bessere Vergleichbarkeit einführen. Er nimmt seine Rolle als Kommunalaufsicht sehr ernst und hält die Städte zu einer sparsamen Haushaltsführung an. Investive Ausgaben haben Vorrang vor freiwilligen Programmfinanzierungen und konsumtiven Ausgaben.
Die LWL-Umlage ist im Kreishaushalt nach den unmittelbaren Sozialausgaben die größte Ausgabenposition für den Kreis Recklinghausen. Um in Zukunft eine zusätzliche Belastung für die Städte abzuwenden, werden wir dauerhaft darauf hinwirken, dass die LWL-Umlage möglichst niedrig ausfällt. Bestehende Standards sollen überprüft und zumindest nicht weiter ausgebaut werden. Der Kreis soll gemeinsam mit dem LWL aktiv darauf hinwirken, dass aufkommende medizinische Kosten zukünftig von dem zuständigen Kostenträgern, insbesondere von den Pflegekassen, vollständig übernommen werden.
Die schwarz-grüne Reform der Grundsteuer verursacht für alle Städte im Kreis Recklinghausen höhere Steuersätze für Eigentümer von Wohnraum und damit auch zusätzliche Belastungen für alle Mieter. Die Landesregierung NRW verursacht durch das Hebesatzsplitting enorme Rechtsunsicherheit für die Kommunen und somit auch enorme Risiken für die Haushaltsplanungen vor Ort. Über 30.000 Bürger allein aus dem Kreis Recklinghausen haben bereits Einspruch gegen ihren Grundsteuerbescheid eingelegt.
Bei der Reform der Grundsteuer muss der Kreis Recklinghausen mit all seinen 10 Städten weiter auf ein unbürokratisches, flächenbasiertes Modell hinwirken. Ziel der Grundsteuerreform muss sein, dass eine zusätzliche Belastung für Wohnungseigentümer und Mieter vermieden wird und gewerblich genutzte Flächen ebenfalls in Summe ohne zusätzliche Belastung bleiben. Dafür wird sich die FDP im Kreis Recklinghausen einsetzen mit dem Willen, eine höhere Grundsteuerbelastung zu vermeiden. Das jetzt vorgeschlagene Modell zur Reform der Grundsteuer ist ein unkalkulierbares Bürokratiemonster und wird von der FDP abgelehnt.
Überall dort, wo der Kreis bei den Verkehrsstraßen im Kreis Recklinghausen Verantwortung trägt und Mitwirkungsmöglichkeiten hat, wird er auf eine zügige Sanierung und Modernisierung des Straßennetzes für den Autoverkehr hinwirken. Für kreiseigene Straßen und Brücken wird ein Sanierungsplan 2035 erstellt, der mit Prioritäten versehen und sukzessive und konsequent umgesetzt wird. Vor allem Verkehrsstraßen, die für Bürger und Wirtschaft von großer Bedeutung sind, müssen zügig modernisiert bzw. neu gebaut werden. Bei der Aufstellung und Umsetzung eines solchen Sanierungsplans arbeitet der Kreis eng mit seinen zehn Städten sowie mit den anliegenden kreisfreien Städten und Landkreisen zusammen.
Die FDP setzt sich für eine zügige Realisierung aller restlichen Bauabschnitte der B474n ein, um die zuverlässige Anbindung an den NewPark zu gewährleisten sowie die Verkehrsbelastung im Ostvest zu reduzieren. Die FDP wird sich im Kreistag aktiv dafür einsetzen, dass dieses Projekt zeitnah realisiert werden kann. Gleiches gilt für den Ausbau der B 224 zur A 52, der auf dem Stadtgebiet von Gladbeck nur mit Tunnel erfolgen kann. Wir setzen uns für eine schnellstmögliche Umsetzung dieses Großprojekts ein.
Die Kreisstraßen sind innerstädtisch in der Regel Durchgangsstraßen, die für einen zügigen Verkehrsfluss sorgen. Auf diesen Straßen soll grundsätzlich Tempo 50 beibehalten werden.
Das Straßenverkehrsamt ist eine der zentralen Stellen für Kontakte zwischen Bürger und Kreisverwaltung. Die aktuellen Zustände in dieser Behörde sind durch Personalnot, provisorische Arbeitsbedingungen und Warteschlangen für die Bürger gekennzeichnet.
Das wollen wir ändern. Hierzu muss schnellstmöglich ein neues Verwaltungsgebäude zur Beseitigung der derzeit noch sehr problematischen räumlichen Zustände errichtet werden. Mit diesem Ziel ist der hierzu bislang vorgesehene Zeitplan zu überprüfen. Zudem soll insbesondere zur besseren Personalgewinnung ein langfristig ausgerichtetes Konzept für attraktive und digital ausgestaltete Arbeitsplätze umgesetzt werden.
Das Straßenverkehrsamt muss zu einer modernen, digitalen und leistungsfähigen Behörde für die Bürger umgebaut werden. Die Mitarbeiter benötigen attraktive räumliche Arbeitsbedingungen, eine neue digitale Infrastruktur und Personalentwicklungsmöglichkeiten.
Wir wollen sicherstellen, dass offene Personalstellen möglichst rasch besetzt werden. Notwendig sind eine vorausschauende Personalplanung und Qualifizierung von Mitarbeitern, so dass ein reibungslos funktionierender Service für die Bürger garantiert werden kann.
Der Kreisbauhof des Kreises Recklinghausen ist zuständig für rund 200 Kilometer Straße. Egal ob Sommer oder Winter, Sonne oder Regen – die Straßen müssen immer gepflegt werden. Sei es die Beseitigung von Gefahrenquellen wie Schlaglöchern, das Aufhängen der Straßenschilder oder aber auch die Pflege vieler Tausend Straßenbäume. Hinzu kommen die Brückenwerke des Kreises und auch die Bushaltestellen der Vestischen an den Straßen des Kreises. Die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter des Kreisbauhofes sind dafür jedoch inakzeptabel. Ein neuer Standort und ein neuer Kreisbauhof sind daher dringend erforderlich. Die FDP wird sich im Kreistag dafür einsetzen, dass ein neuer Standort und ein moderner Kreisbauhof schnell und im Interesse aller Bürger Realität werden.
Der ÖPNV ist im Kreis Recklinghausen ein besonders wichtiger Verkehrsträger. Die „Vestische“ muss für die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger ein verlässlicher und leistungsfähiger Partner sein. Hierzu werden wir auch weiterhin auf ein möglichst dichtes, leistungsfähiges und flexibel gestaltbares Netz von Buslinien setzen. Wir werden uns für ein umfassendes Mobilitätskonzept rund um den „Vestischen Bus“ einsetzen und die Buslinienanbindung der Bürger in Kooperation mit neuen und flexiblen Angeboten und individuellen Mobilitätsdiensten unterstützen.
Zur Stärkung der Kundenbindung sollen Haltestellen außerhalb von Ortschaften umgebaut werden. Es soll eine witterungsabhängige Beleuchtung und ein wirksamer Schutz vor schlechter Witterung gewährleistet werden. Besonders wichtig ist uns auch die Sicherheit und Sauberkeit in allen Bussen und an den Haltestellen, die kontinuierlich zu überprüfen sind. Wir werden Möglichkeiten der Betriebshoferweiterung für die „Vestische“ prüfen und unterstützen.
Der Kreis Recklinghausen muss dafür Sorge tragen, dass die „Vestische“ wettbewerbsfähig ist und attraktive Beschäftigungsverhältnisse auch für die Busfahrer schaffen. Mit der eigenen Fahrschule wollen wir neue Mitarbeiter gewinnen und zu Fachkräften schulen. Mit einem eigenen Haustarif und modernen Arbeitsbedingungen werden wir eine Offensive für den ÖPNV im Kreis Recklinghausen schaffen. Das gesamte Ticketsystem mit den unterschiedlichen Tarifen soll vereinfacht und der Ticketverkauf weitestgehend digital ausgestaltet werden.
Die FDP unterstützt einen sicheren Radverkehr auf gut ausgebauten und intakten Radwegen. In Zusammenarbeit mit den zehn Städten des Kreises Recklinghausen wollen wir ein geschlossenes, die Städte verbindendes und modernes Radwegenetz mit sicheren Radwegen und Fahrradstraßen errichten. Im Vordergrund stehen zunächst die Sanierung bestehender Radwege sowie die Herstellung von Lückenschlüssen. Die Einrichtung von sogenannten Pop-up-Radwegen wollen wir hingegen rückgängig machen, soweit der Kreis und die Städte im Kreis Recklinghausen dazu noch die Möglichkeiten haben. Diese Form der Radwege stellt in Wahrheit einen Rückbau funktionierender Straßen für den motorisierten Individualverkehr und vor allem auch für den ÖPNV dar. Zudem werden Verkehrsteilnehmer durch provisorisch eingerichtete Verkehrsführungen oftmals verunsichert, wodurch die Verkehrssicherheit stark beeinträchtigt wird.
Um neue Unternehmensansiedlungen zu ermöglichen und die Wirtschaft im Kreis Recklinghausen zu stärken, soll dieser auf Planungsebene darauf hinwirken, mehr Flächen für Gewerbe und Industrie auszuweisen. Dazu geeignet sind insbesondere alte, nicht mehr genutzte Industrieflächen. Die Realisierung des NewParks stellt einen entscheidenden Schritt zur Schaffung neuer Arbeitsplätze im Kreis Recklinghausen dar. Daher ist es unerlässlich, dass der Kreis Recklinghausen in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Datteln darauf hinarbeitet, das Projekt zügig und mit Entschlossenheit abzuschließen. Zudem muss das Land die Finanzierung weiterer Erschließungskosten für dieses europaweite bedeutende Industrieprojekt unterstützen. Nur so können zeitnah erste Ansiedlungen erfolgen und neue Arbeits- sowie dringend benötigte Ausbildungsplätze entstehen. Eine konstruktive Beteiligung der Stadt Waltrop am NewPark würden wir sehr begrüßen und eine Erweiterung auf den ursprünglich vorgesehenen Umfang unterstützen. Der Kreis kann mit dem NewPark Vorreiter für neue Technologien im gesamten europäischen Raum werden.
Als Partei der Technologieoffenheit sehen wir beim Thema Wasserstoff großes Potential, um unseren Teil zur Bewältigung des Klimawandels beizutragen. Der Kreis Recklinghausen kann hier als Standort Vorreiter sein. Mehrere Städte des Kreises haben bereits Initiativen ergriffen und verschiedene Projekte in Angriff genommen. Der Kreis Recklinghausen soll unserer Meinung nach stärker in diesen Bereich investieren, sowohl mit finanziellen Mitteln als auch durch das Eingehen strategischer Partnerschaften mit umliegenden Städten, Kreisen und Unternehmen. So können beispielsweise zeitnah und kreisweit Wasserstofftankstellen errichtet werden. Die Fahrzeugflotten der Kommunen sollen Vorreiter sein.
Ein Drittel der Flächen im Kreis Recklinghausen werden landwirtschaftlich von über 1300 Betrieben genutzt. Diese landwirtschaftliche Nutzung wollen wir erhalten. Die Landwirtschaft verdient Anerkennung und Wertschätzung statt grüner und bürokratischer Vorschriften aus Düsseldorf, Berlin und Brüssel. Wir werden auf all diesen Ebenen und auch im Zuständigkeitsbereich des Kreises darauf hinwirken, dass der unternehmerische Landwirt im Kreis Recklinghausen wieder mehr Freiheiten bekommt. Mit einer Initiative im Kreistag wollen wir die Bedeutung der Landwirtschaft im Kreis Recklinghausen deutlich machen und deren Interessen auf Kreisebene Geltung verschaffen.
Der Kreis Recklinghausen will und muss seinen Bürgern eine lebenswerte Umwelt erhalten. Die dazu auf Kreisebene notwendigen Maßnahmen werden wir unterstützen. Hierzu zählen unter anderem Verbesserungen beim Hochwasser- und Hitzeschutz sowie der Ausbau der regenerativen Energien. Insbesondere bei der Errichtung von Windkraftanlagensollen vorrangig Flächen außerhalb der Naherholungsgebiete in Anspruch genommen werden, um eine konfliktarme und dadurch schnellere Umsetzung zu ermöglichen.
Die konsequente Modernisierung und Digitalisierung der Berufskollegs des Kreises sind Ziele der FDP. Wir wollen die duale Ausbildung stärken und für die Ausbildungsbetriebe ein leistungsfähiger Partner sein. Mit einem Digitalpakt 2.0 sowie mit einem neuen Investitionsprogramm „Gute Schule 2030“ müssen auch Bund und Land Unterstützung leisten. Die Digitalisierung der Schulen bzw. Berufskollegs muss auch jenseits der Ausstattung mit schnellen Netzen und digitaler Infrastruktur sichergestellt werden. Sie umfasst auch digitale Endgeräte und die Bereitstellung „digitaler Hausmeister“ für die Berufskollegs im Kreis Recklinghausen. Neben der digitalen Ausstattung wollen wir auch die vorhandenen Gebäude weiter sanieren und modernisieren, z. B. das Werkstattgebäude am Berufskolleg in Gladbeck. Zusammen mit dem Land wollen wir dafür sorgen, dass alle Lehrer befähigt werden, die neue Technik unterrichtsgerecht mit neuen didaktischen Konzepten umzusetzen.
Das Sicherheitsgefühl der Bürger soll im öffentlichen Raum signifikant gesteigert werden. Dazu wollen wir die Polizei im Kreis Recklinghausen stärken und sichern ihr unsere volle Unterstützung bei der Bekämpfung von Gewalt und Kriminalität in unserer Region zu. Die Polizei braucht hierzu das notwendige Personal, eine moderne und technisch hochwertige Ausstattung und ein möglichst dichtes Netz an Polizeiwachen im Kreis Recklinghausen. In der Stadt Gladbeck soll es wieder eine „Rund um die Uhr“ besetzte Einsatzwache geben. Im Polizeibeirat des Kreises Recklinghausen werden wir uns für die Interessen der Polizei einsetzen.
Die FDP hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass Schüler aus dem Kreis Recklinghausen auch über einen mittleren Schulabschluss Zugang zum dualen Studium bei der Polizei NRW bekommen. Diese Möglichkeit bietet Unterstützung bei der Gewinnung neuer Polizisten und wird von uns weiter unterstützt. Den Ausbau der hierzu angebotenen Plätze am Berufskolleg Kuniberg in Recklinghausen streben wir daher an.
Wir stehen an der Seite von Feuerwehr und Rettungskräften. Gewalt gegen Einsatzkräfte ist inakzeptabel und muss verfolgt und geahndet werden. Wir unterstützen die Durchführung von „Blaulichttagen“, bei denen die Einsatzkräfte sich vorstellen und um neue Mitglieder und Unterstützer werben. Clankriminalität muss in Gesellschaft und Politik – auch im Kreistag – offen diskutiert und zusammen mit dem Land sowie den Städten entschieden bekämpft werden.
Eine kontrollierte und insbesondere auch zur Beseitigung des Fachkräftemangels beitragende Zuwanderung in den Kreis Recklinghausen begrüßen wir. Sie stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft und sichert sogar bereits bestehende Arbeitsplätze in unserer Region. Deswegen wollen wir ein attraktiver Standort für geordnete und qualifizierte Zuwanderung sein und dafür die Zusammenarbeit zwischen Ausländerbehörden, Verwaltung, Wirtschaftsförderung und Unternehmen stärken.
Die illegale Migration wollen wir beenden. In den Städten, in denen der Kreis als Ausländerbehörde zuständig ist, muss er die Verfolgung von Straftaten nach dem Aufenthaltsgesetz sowie die Abschiebung von Ausreisepflichtigen konsequent unterstützen.
Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen den Städten im Kreis Recklinghausen und ihren kommunalen Verwaltungen verbessern. Ziel ist dabei eine bürokratieärmere Kommunalverwaltung, die weniger Kosten verursacht, die Haushaltslage der Städte im Kreis Recklinghausen dadurch verbessert und vor allem aber für die Bürger einfacher und transparenter Leistungen erbringt. Ein solcher Prozess sollte vom Landrat des Kreises Recklinghausen angestoßen und moderiert werden. Zu überprüfen wäre z. B., ob im Kreis Recklinghausen 11 Rechnungsprüfungsämter, 11 Wirtschaftsförderungsämter und eine sich überschneidende Sozialverwaltung notwendig sind. Auch im Bereich der Wahrnehmung von freiwilligen Leistungen sollten Formen der interkommunalen Zusammenarbeit dringend geprüft werden.